Eine ursächliche Behandlung oder gar
Medikamente dagegen gibt es nicht. Trotzdem besteht Grund zum Optimismus, denn
es gibt Behandlungskonzepte zur Linderung und zur Beseitigung der Beschwerden.
An deren erfolgreicher Umsetzung haben Sie als Patient maßgeblichen Anteil.
Unser Therapieprogramm fußt auf den bisherigen
Forschungsergebnissen und auf der Tatsache, dass eine Schmerzbeeinflussung
erlernt werden kann. Es umfasst Aufklärung in Wort und Schrift,
sporttherapeutische Maßnahmen, Training in Entspannung und Schmerzbewältigung,
ein "Genusstraining" in Form künstlerischer Tätigkeiten sowie die Gabe einer
geringen Dosis von z.B. Amitriptylin zur
Beeinflussung des Serotoninspiegels. Falls Sie Reaktionen auf das Medikament
verspüren sollten, so wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt und setzen es nicht
einfach ab.
Wärmeanwendungen wie heiße Bäder, Moorpackungen usw. wirken
über Entspannung der Muskulatur kurzfristig schmerzlindernd. Sie sollten
diese positive Wärmewirkung nutzen, wann immer Sie Zeit dazu haben (z.B. warmes
Tauchbecken in unserem Schwimmbad). Langfristig helfen jedoch nur aktive
körperliche Übungen und eine Verbesserung der allgemeinen Fitness, besonders
durch Ausdauertraining. Dies entspricht sowohl unserer Erfahrung als auch den
Forschungsergebnissen.
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Chronische Schmerzen haben in Deutschland eine enorme
sozioökonomische Bedeutung:
Etwa ein Drittel aller Krankschreibungen und ein noch höherer
Anteil an Frühberentungen gehen auf das Konto chronischer Schmerzen, zumeist am
Bewegungsapparat.
Auch die Kosten für das Gesundheitswesen sind enorm.
Schmerzmittel nehmen in der Verordnungshäufigkeit mit Abstand den ersten Rang
ein. Das Phänomen des "Doctorshopping" auf der Suche nach der richtigen Diagnose
und Therapie ist bei Schmerzpatienten besonders häufig zu beobachten.
Neben der Kostenproblematik wird aber auch die Effizienz
unseres medizinischen Versorgungssystems in bezug auf Schmerzpatienten zunehmend
in Frage gestellt. Manchmal wird sogar die kritische Frage laut, ob dieses
System die Tendenz zur Chronifizierung von Schmerzen nicht sogar verstärkt
(somatische Fixierung, mangelnde Interdisziplinarität, Mängel der ärztlichen
Ausbildung).
Am 16.7.1999 veranstaltete das Sozialministerium
Baden-Württemberg in Tübingen ein "Schmerzforum", wo Ansätze zur
Verbesserung der Versorgung von chronisch Schmerzkranken diskutiert wurden.
Auf dieser Tagung wurde deutlich, dass wegen
Ressourcenknappheit die spezifischen schmerztherapeutischen Angebote nicht
beliebig ausgeweitet werden können, sondern dass die bereits vorhandenen
Strukturen effizienter genutzt werden müssen. Instrumente zur
Effizienzsteigerung wurden u.a. in der verstärkten Kooperation und Vernetzung
einzelner Institutionen sowie in einem verbesserten Case-Management gesehen. ) Autor
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